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#1 2007-12-13 08:14:08

MichaVeith
Scratcher
Registered: 2007-12-05
Posts: 4

Splatch: Scratch für interkulturelle Projektarbeit

Hallo ScratcherInnen,

wie bereits in der Vorstellungsrunde angekündigt, mag ich gerne von meinem Projekt in Bonn erzählen (ein Kollege von mir baut grad einen ähnlichen Club in Siegen auf).

Leider bin ich diese Woche terminlich immer noch stark eingebunden, deshalb jetzt nur ein kurzer Bericht, ein Appetithappen, sozusagen ;-)
Nächste Woche hoffe ich, euch mehr zeigen zu können, vielleicht binde ich sogar ein paar Codeschnipsel ein, ich schau mal.

Der interkulturelle Computerclub, in dem ich arbeite, heißt come_IN und wurde letztes Jahr mit dem Medienpreis der Initiative "Schulen ans Netz" ausgezeichnet. Wir, d.h. Forscher am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Neue Medien der Uni Siegen, versuchen dort moderne lerntheoretische Konzepte aus der CSCL (Computer Supported Collaborative Learning) anzuwenden. Der Club befindet sich in einer Grundschule, die sowohl den Raum als auch einen Lehrer für die 2 Stunden jeden Montag bereit stellt.

Die Kinder, die in den Club kommen, sind allesamt Schüler der Grundschule, oder waren es bis zu ihrem Weggang zu weiterführenden Schulen der SEK 1. Begleitet werden müssen diese von mindestens einem Elternteil. Damit ist gewährleistet, dass die Eltern a) am Bildungsprozess ihrer Kinder teilhaben, b) stetigeren Kontakt zur Schule und zu Lehrern haben, c) selbst lernen, mit modernen Informations- und Kommunikationstechnologie umzugehen und gestalterisch tätig zu werden, und d) sie Betreuungsaufgaben übernehmen (Tutoring, Mentoring). Ein weiterer Grund für die Einbeziehung von Eltern ist unsere Projektorientierung. Die Kinder bringen den gestalterischen Drive und die spielerische Aneignung mit, die Eltern helfen diese Kräfte zu bündeln und größere systematische Projekte daraus zu kreieren, die außenwirksam dargeboten werden können. Sie können stetig neue Mitglieder geworben werden.

In diesem Rahmen setze ich nun Scratch ein, um die Teilnehmer noch besser ans Programmieren heran zu führen. Bisher wurde multimedialer Inhalt lediglich text- oder sonstwie-verarbeitet, zu Heften, Videos, Bildergallerien, usw.

Sowohl das junge Alter der Kinder, als auch unser Anspruch interkulturelle Arbeit zu leisten, haben mich dann dazu veranlasst, eine Design-Meta-Ebene auf Scratch zu legen, eine identitätsstiftende Narration, wenn man so will, die Programmierarbeiten mit Scratch motivieren soll. Diese habe ich Splatch getauft (Space, Place, Scratch). Angelehnt ist das ganze an im Netz gebräuchliche Kartenanwendungen wie Google Maps, etc. In Scratch werden Kartenelemente nebeneinander gelegt, die quasi "zoombar" sind und dann auf nächster "Zoomstufe" Ikonen enthalten, hinter denen von den Teilnehmern erstellter Content "lagert". Diese "Lagerung" ist allerdings spielerisch durch die Kinder aufgearbeitet worden und sogar oftmals mit Programmierung versehen. So können wir im Club Stadtteil orientierte, interkulturelle Arbeit voranbringen, und das Computer unterstützt. Programmieren wird hier zu einem gelernten Beiprodukt und rückt nicht ins absolute Zentrum des Lernens. Wir vermitteln quasi die Lust und Notwendigkeit zur Programmierung, also zur individuellen, hier spielerischen, Gestaltbarkeiten von Daten, hier multimediale Materialien, wie Photos, Texte, Audio-Samples, usw.

Wie gesagt, später dazu mehr, wenn ihr mögt. KLingt das interessant für euch?

Viele Grüße,
±Micha

Offline

 

#2 2007-12-13 08:55:01

jagnobli
Scratcher
Registered: 2007-10-24
Posts: 8

Re: Splatch: Scratch für interkulturelle Projektarbeit

Hi Micha,

(ich bin es Timo von der Uni Hamburg, wir haben uns auch schon mal in Siegen bei einem ComeIn-workshop gesehen...)
Ihr seid momentan ja wohl echt im Stress. Ich wollte eigentlich Kai seit langem kontaktieren aber er kommt nicht mal dazu seine mails zu beantworten  smile

Ich wäre sehr gerne nach Siegen zum Vortrag von Yasmin Kafai gekommen, aber Hamburg - Siegen für einen Tag hin und zurück = ohne Privatjet schon fast unmöglich...(übrigens hatte ich Kai gefragt, ob es von dem Vortrag Aufnahmen gibt, aber nun ja: s.o.)

Es freut mich, dass Ihr auch scratch benutzt, ich hab hier in HH ein Projekt gestartet, das versucht interkulturelle Gameszenarien gemeinsam zu entwickeln. Ich war bis jetzt an einer Schule in einer Projektwoche und habe hier an der Uni einen einwöchigen Kurs im Rahmen des Schnupperstudiums für Schüler angeboten. Die Ergebnisse der Projektwoche fand ich wirklich erfrischend gut und die Gruppe scheint weiter existieren zu wollen...Vielleicht schaffen wir es ja auf diesem Wege doch noch ComeIn nach HH zu exportieren...

Guck mal bitte hier dieses Thema hab ich gestern gestartet ( :-P erster!):
http://scratch.mit.edu/forums/viewtopic.php?id=2514
dort gibt es auch links zu dem Ergebnis der Projektwoche...

Also lange Rede kurzer Sinn: Ich wollte eh mit Kai telefonieren die Tage, vielleicht machen wir wieder ne 3er Konferenz draus wie schon einmal?

Grüße
Timo

Offline

 

#3 2007-12-13 09:09:55

MichaVeith
Scratcher
Registered: 2007-12-05
Posts: 4

Re: Splatch: Scratch für interkulturelle Projektarbeit

Oh, hi Timo,

schön, wieder von dir zu hören. Das ist schon wieder ein paar Tage her, dass wir miteinander zu tun hatten. Ja, viel passiert seither. Freut mich sehr, dass wir -unabhängig voneinander- uns hier wiedertreffen.

Ja, wir sind alle im Moment heftigst am Rotieren, deshalb hat Kai dir gewiss noch nicht geantwortet. Ich kann dich aber beruhigen: Yasmins Vortrag wurde als Audio mitgeschnitten, sehr gelungener Talk, empfehlenswert.

Werde mir deine Arbeiten die nächsten Tage mal genauer anschauen, bin schon sehr gespannt. Deine Altersgruppe ist anders, richtig? Teenager, nicht wahr? Publizierst du dazu? Ich versuche momentan ein paar Publikationen zu Splatch unterzukriegen, ist ein bisschen schwierig, weil ich noch nicht viel Zeit in Lit-Recherche stecken konnte und mir die Kollegen die ganzen Proseminaristen abgegriffen haben, als ich krank war. Naja, that's life. What so ever, ich hätte mein Framework schon gerne hier auch reingestellt, aber die 50MB Datei hält mich dann doch davon ab, ist ne Menge Zeug zusammen gekommen.

Hat vielleicht jemand einen Tipp, wie ich dieses Monster von Scratch-File handle'n könnte? Für einen solchen Tipp wäre ich sehr dankbar. Ich glaube, das größte Problem stellen die Texte dar, die integriert sind, sowie die recht komplexe Verlinkung der einzelnen Elemente. Mit Texten geht Scratch wohl in der Tat nicht sonderlich effizient  um, aber vielleicht gibts ja Rat.

Was come_IN in HH angeht, da bin ich sofort dabei, das weißt du. Vielleicht sollten wir dies bezüglich Horst Oberquelle und Volker Wulf mal zusammen setzen, ich denke, dass wir da als Doktoranten (noch) wenig Handhabe haben, oder?

Bei dem Telefonat wäre ich gerne dabei, haltet mich wegen der TelKonf bitte auf dem Laufenden.

Viele Grüße aus Siegen,
±Micha

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#4 2007-12-15 16:19:19

MartinWollenweber
Scratcher
Registered: 2007-04-10
Posts: 100+

Re: Splatch: Scratch für interkulturelle Projektarbeit

Hallo Micha und Timo,

den Bericht von Micha oben fand ich sehr interessant und bin gespannt auf eine Fortsetzung. Eure anschließende Konversation ist aber scheinbar nur für Insider gedacht und für Außenstehende weniger verständlich. Es wäre prima, wenn ihr Themen, die ihr anschneidet und die auch für andere Scratcher interessant sein könnten mit ein par Links zu Hintergrundinfos anreichert, damit man eine Chance hat.

Micha: Gibt es die Beispiele die Du erwähnst, auch hier auf dem Server zu bewundern?

Gruß aus Bochum
Martin


Martin
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