Scratch

Hallo dbacker,

Klasse, dass Du dich in und für Scratch engagierst, und vielen Dank für Deine Vorschläge. Einiges davon gibt es - wie Martin bemerkte - schon. Anderes befindet sich derzeit im Test, und wieder anderes wird's wahrscheinlich nicht geben. Hier ein paar Hinweise und Tipps von mir dazu:

Grafiken exportieren
... kannst Du, indem Du auf die entsprechende Grafik mit der rechten Maustaste klickst.

Grafiken kopieren
... kannst Du, indem Du im Paint Editor das Stempelwerkzeug "markieren" auswählst.

Grafiken präzise drehen
... kannst Du, indem Du mit dem Auswahlwerkzeug im Paint Editor einen Bereich markierst, die Umschalt-Taste gedrückt hältst, und gleichzeitig mit der Maus den "Drehen" Knopf betätigst.

<wenn Taste ... gedrückt>
... findest du in der hellblauen "Fühlen" Kategorie 

Variablen inkrementieren/dekrementieren
... dafür gibt's einen eigenen "Change" Baustein. Tipp: Die betreffende Variable kannst Du neuerdings durch das Drop-Down Menü für jeden Baustein auswählen.

Select cases
... gibt's in dieser Form tatsächlich nicht. Du kannst aber für jeden Fall einen eigenen Thread bauen, oder (cooler) Variablen senden (!)

und / oder Abfragen
... lassen sich beliebig ineinander veschachteln und miteinander kombinieren.

Rekursion und Kompilieren
... wird derzeit unter dem Code-Namen BYOB getestet. Mach' doch mit und lade Dir meinen Prototypen zum Ausprobieren herunter, und sag' mir, was Du davon hältst!

Viele Grüße
-Jens

xaby wrote:

@Objekt-Clone-Funktion
Ich nehme an es hat seinen Grund, dass es dies in Scratch nicht gibt.

Ja, stimmt genau. Aber es gibt bestimmt auch einen Weg, die Problematik zu vermeiden (z.B. maximal Clone-Zahl...). Bei einer ganzen Kategorie von Programmen würde das clonen extrem viel stumpfsinnige Arbeit ersparen und die hohe Produktivität von Scratch so noch weiter erhöhen. Die fehlende Clone-Funktion sabotiert den explorativen Ansatz von Scratch, da man sich immer überlegen muß ob eine kleine Veränderung den Aufwand wert ist, alle gleichartigen Objekte damit auszustatten. Außerdem erzeugt es eine falsche Problemlösung, nämlich den verschwenderischen Umgang mit Preset-Variablen.

Beispiele für Programme dieser Kategorie, die ich sicher in weniger als der Hälfte der Zeit hätte erstellen können, wenn es die Clone-Funktion in Scratch gäbe:
http://scratch.mit.edu/projects/MartinWollenweber/8708
http://scratch.mit.edu/projects/MartinWollenweber/20407
http://scratch.mit.edu/projects/MartinWollenweber/1848
http://scratch.mit.edu/projects/MartinWollenweber/1848
http://scratch.mit.edu/projects/MartinWollenweber/1570
Alternativen zu Scratch finde ich aktuell nicht so intererssant, weil es mir eigentlich nicht um die Programme selber geht, sondern um die prinzipiellen Möglichkeiten des Scratch-Ansatzes.

xaby wrote:

Was ich bei Scratch vermisse ist eine Funktion, um eine unbekannte Farbe vom Bildschirm zu ermitteln.

Gute Idee. Der einzige Deutschsprechende, der sich dieser Vorschläge hier annehmen könnte, ist bisher allerdings Jens, der schon viel für die Weiterentwicklung von Scratch getan hat. Wenn Du Dich für seine Arbeit und die Scratch-Prototypen interessierst, die er mit Squek erstellt, schau hier:  http://www.chirp.scratchr.org oder hier: http://scratch.mit.edu/forums/viewtopic.php?id=3779 (beides englisch!).

Zur Zeit arbeitet Jens und das Scratch Team am Thema "Build Your Own Blocks". Das ist eine Möglichkeit, Unterprogramme in Scratch zu haben, die dann z.B. auch Rekursion ermöglichen. BYOB hat auch den tollen Nebeneffekt, dass man die Unterprogramme in eigenen Blöcken im "atomic"-Mode ausführen lassen kann, so dass sie dann viel schneller laufen: Scratch verzögert die Ausführung jedes Blockes künstlich, um mehr Nachvollziehbarkeit zu ermöglichen und auf jedem Hardware-System möglichst gleichschnell zu laufen. Im atomic-Mode wird diese Verzögerung abgeschaltet, während ein BYOB-Block ausgeführt wird.

Außerdem hat Jens z.B. einen Prototypen geschaffen, in dem es einen Block gibt, der die Tonhöhe, die ins Microphon "gesungen" wird, in eine Zahl umwandelt, die dem "play note %1"-Block entspricht. Ein Scratch-Programm, dass z.B.eine gepfiffene Melodie als Klavier-Stück nachspielt, ist damit schnell erstellt.

Alle Ideen und Prototypen werden vom Scratch Team aber genau "abgewogen" und viele werden fallen gelassen, um durch sie nicht die Grundidee von Scratch zu gefährden.
Und diese Grundidee ist nicht etwa
"eine möglichst mächtige Programmiersprache"
sondern
"eine für Kinder und andere Neueinsteiger geeignete Programmiersprache"
siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Scratch_(Programmiersprache)

Last edited by MartinWollenweber (2008-11-29 11:02:05)